Erziehung macht den Messie

Als der Messie noch ganz klein
wollt er schon Messie-Ass sein.
Schon bei den ersten Schererei‘n
schrie Frau Mama: „O Heiland, nein!“

Das hat der Messie sich gemerkt,
es hat sein Selbstvertrau‘n gestärkt,
als Mutter in sein Zimmer lief,
und ihm sogleich „o Gott“ zurief.

Das Göttliche, ihr ahnt es schon,
war nicht real – war Illusion.
Das wurde plötzlich ihm bewusst,
fast unermesslich war sein Frust.
Da hat er nur noch rumgegammelt
und jeden Mist fortan gesammelt.
Auch dem Betrachter ist nun klar,
dass Messies Tun nicht göttlich war.
Die Eltern sollten´s nicht mehr wagen,
zu Kindern oft „o Gott“ zu sagen.
Auch wenn das Zimmer zugemüllt,
da hilft es manchmal, wenn man brüllt,
und in der allergrößten Not
da tut’s auch gern mal ein Verbot.

Wenn du die harten Worte meidest,
sieht man, wie du am Ende leidest.
Hier gilt es schnell zu reagieren
und nicht die Nerven zu verlieren,
denn sonst – es ist hier nicht gelogen –
sind schnell zum Messie sie erzogen.

Das Fazit: Es ist ganz egal,
ob bundesweit, ob regional,
egal ob Ossie oder Wessie:
Wer zu viel sammelt, ist ein Messie.

Und morgen kriegen sie dich

Es gibt kaum Ehre, keinen Ruhm,
ich spreche vom Nomadentum.
„Nicht zahlen” heißt der Lebenszweck,
denn der Nomade lebt im Speck.

Das find‘ er gut, das hat er gern,
denn Miete zahlen liegt ihm fern.
So lebt er denn in Saus und Braus,
vielleicht morgen schon in Deinem Haus.

Dumm gelaufen

Es war ein reicher Hausvermieter,
nennen wir ihn einfach Dieter.
Der hatte Geld so viel wie Heu,
sein Auto, selbst die Frau war neu.

Er raucht kubanische Zigarren
und fährt nur teure Luxuskarren.
Sein Leben war voll Sonnenschein,
denn pünktlich kam die Miete rein.

Doch plötzlich fühlte er sich mies,
weil ihn das Glück spontan verließ.
Bei ihm zog ein – ein Mietnomade,
jetzt ist er bitterarm – wie schade.